Montag, 19. November 2012

safari

wir pirschen durchs gebüsch
das haar streift halm um halm
die tarnung ist perfekt

wir kauern im gebüsch
die geduld ist auf unserer seite
rosige wolken sind die vorhut

ein geraeusch
eine bewegung
es packt mich
der fokus
im visier
der jäger
der gejagte
ich war immer bereit
mein trieb
dein trieb
peitscht uns voran
ich hetze mich selbst
schnell
du
schneller
ich
unaufhaltsam
lebenslänglich
klinge oder zunge
fleisch ist fleisch
klauen oder nägel
alles gleich.


Florian Ludwig Gritschneder

Freitag, 16. November 2012

An die Ahnungslosen


Ich bin ein schlafender Stein,
bleibe immer bei mir,
wir liegen leblos im Himmel,
ein kleines Königreich
mit zwei wilden Königen.

Die Tore stehen offen,
für all die Ahnungslosen,
die meinen alles zu kennen
- und gleichzeitig nichts wissen.

Wenn eure Rasseln schellen,
eure Trommeln schlagen,
legen wir euch sanfte Posaunenchöre
auf eure tauben Ohren
und stechen euren Rachen aus,

sodass ihr endlich schweigt.


Florian Ludwig Gritschneder und Lukas Emmanuel Wiemer